Unerwartet kühl auch in Zypern

Seit fast 3 Wochen bin ich auf Zypern. Zuerst habe ich eine Studiosus-Reise unternommen, um auch einmal den türkisch-sprachigen Teil Zyperns kennenzulernen. Ich habe viel Neues gesehen und interessante Geschichten gehört. Das Wetter war bei Ankunft schön und es wurde immer heißer. Dann wurde es wechselhaft und kühl. Gewitter lösten sich ab mit der Sonne. Aber es wehte ein sehr kühler Wind, der uns alle zittern ließ. Ich musste mir eine warme Sportjacke kaufen, damit ich nicht mehr friere.

Ich bin mir übrigens treu geblieben, bis auf ein wenig Lippenstift habe ich mich nicht geschminkt. Ich schicke einen schnellen Gruß und Lebenszeichen.

Weiterlesen

Foto: Die Bushaltestelle

Ostermontag ist dieses Foto entstanden, als ich meine Mutter in Bad Kreuznach besuchte. Sie wohnt unweit vom sogenannten Korellengarten, einer Wohngegend im Osten der Kleinstadt. Meinem Mann hab ich das Häuschen gezeigt, in dem wir mal 2 Jahre wohnten. Da wurde ich dreizehn. Ich hab mich sogar an die Hausnummer erinnert. Früher waren hier in der Nähe auch die Kasernen der amerikanischen Army. Ich war ewig nicht in dieser Wohnsiedlung, die sich natürlich verändert hat. Aber die Reihenhäuschen stehen nach wie vor hier. Einige schöner, andere mit Solardach, Gartenhäuschen im Garten.

An dieser Bushaltestelle sind wir vorbeikommen … davor dieses überdachte Warte“Häuschen“ mit Bank. Faszinierend irgendwie. So hab ich mich jedenfalls als Teenager gefühlt, denke ich jetzt, wenn ich es anschaue und mich an die damalige Zeit erinnere.

Lesetipp: „Das mangelnde Licht“ von Nino Haratischwili

Schon lange kein so spannendes Buch gelesen, dass mich gefesselt hat und wie es in einem Kommentar heißt: wenn ich es nachts zur Seite gelegt habe, konnte ich lange nicht einschlafen.

Ich habe es im Totenhemd-Blog vorgestellt … es gibt viele Tote und auch Dina, eine der Hauptfiguren wird sterben. Ich habe zum Ende beseelt geweint.

Totenhemd-Blog

Das Buch beginnt mit einem Gedicht des georgischen Dichters Terenti Graneli, der 1934 36-jährig in Tiflis starb. Mit diesen beiden Zeilen beginnt und endet das Gedicht:

„Wie habe ich mich an den Tod gewöhnt
Es lässt mich staunen, dass ich noch lebe.“

Ich habe schon lange kein so aufwühlendes und emotionales Buch gelesen wie dieses. Es geht um die Freundschaft von vier Mädchen, die heranwachsen in Tiflis. Nachdem das Land die Unabhängigkeit erreicht hat, verfällt es in Chaos. Die Autorin hat die Gabe fesselnd zu erzählen und schafft es mit einer Leichtigkeit, die Vergangenheit der Mädchen zu beschreiben im Wechsel zur Gegenwart. Die erwachsenen Frauen treffen sich nämlich in Brüssel zu einer Foto-Retropektive ihrer toten Freundin. Dina wurde durch ihre Fotos bekannt. Sie knipste ihr Leben, ihre Freundinnen, den Krieg und die Toten.

Gleich auf der ersten Seite wird in einem kurzen Satz erzählt, dass Dina sterben wird. Die Tragödie…

Ursprünglichen Post anzeigen 149 weitere Wörter

Lichtung

Die Newslichter von Bettina Sahling führen uns heute mit einem besonderen Gedicht in die nächsten Tage – von Paul Coehlo.

Wir sind Reisende auf einer kosmischen Reise, Sternenstaub, der sich in Wirbeln dreht und tanzt, und Wasserwirbel der Unendlichkeit. Wir haben einen Moment angehalten, um einander zu treffen, zu begegnen, zu lieben, zu teilen. Dies ist ein wertvoller Augenblick. Er ist ein kleines Wunder in der Ewigkeit.

Aus dem heutigen Newsletter von https://www.newslichter.de

Ich wünsche euch einen ruhigen Karfreitag und farbenfrohe Ostertage.

Ungeschminkt. Duruflés Totenmesse. Die Venus strahlt.

Ein erstes Fazit aus meinem Fastenprojekt hab ich im Totenhemd-Blog veröffentlicht, wo ich den Startschuss fürs Vorhaben legte.

Nach Ostern werde ich auf einer Studienreise sein … ganz ungeschminkt – so habe ich es vor.

Totenhemd-Blog

Mein Fastenprojekt „Ungeschminkt sein“ läuft weiter. Vielleicht interessiert es dich wie es steht und ob ich mal „schwach“ geworden bin? Ja bin ich. Ich hatte zwischenzeitlich zwei Chorauftritte und dafür hatte ich mich geschminkt. Zartes Rouge und Lippenstift. 

in Richterswil geknipst, Chorprojekt von Cesar Franck

Die beiden Chorprojekte haben mich beschäftigt, berührt und viel Freude bereitet. Vor allem Duruflés Requiem – die Totenmesse war eine wahre Herausforderung mit den teil dissonanten Akkorden, lauten und hohen Tönen. Hätte sich eine langjährige Chorfreundin nicht dazugesellt mitzusingen, hätte ich wahrscheinlich eine Singpause eingelegt.

geknipst von Sigrun in Frankfurt

Zur Generalprobe erfreute uns in Frankfurt der Abendhimmel mit einer besonderen Sternenkonstellation: Mond und Venus standen sich nah, der Abendstern leuchtete. Ich erinnerte mich sofort an einen früheren Freund und Liebhaber, der mir mal die Sterne erklärt und verschiedene Konstellationen/Konjunktionen gezeigt hatte. Außerdem hat er in mir die Sehnsucht geschürt, im Chor mitzusingen. Er konnte es…

Ursprünglichen Post anzeigen 176 weitere Wörter

Ungeschminkt schön? Was heißt eigentlich schön sein?

Eine Freundin fragte, „machen wir einen „Workshop“ zum Thema? Wir stellen Fragen und sprechen über die Antworten gemeinsam“. Sie und andere Frauen in meinem Umfeld finden mein Fastenprojekt „ungeschminkt sein“ außergewöhnlich und interessant. In meinem Fall wird es dann gern auch von mir mit dem „Älter werden“ kombiniert (neuer Blogartikel?!). Es ist Fakt: Mein Gesicht verändert sich: Falten, Fältchen, Altersflecken sind nun markante Zeichen. 

in Zürich fotografiert

Was heißt aber „schön sein“? Mit der Frage gehe ich immer mal wieder schwanger und bewege sie hin und her ohne auf einen Nenner zu kommen. Wo kommt es eigentlich her und was bedeutet es? „Schön sein, bezeichnete in der Antike das innere Gut-sein eines Menschen. Seine ethische Vortrefflichkeit. Damals gab es das Ideal der „kalokagathia“ (das „Schöngute“), eine körperliche und geistige Vollkommenheit“. Eine gute Abhandlung zum Thema habe ich bei Tamara im Blog gefunden, der Inkognito-Philosophin (Link weiter unten).

Angela schreibt in ihrem Blog die-götter.de über Aphrodite, die ich ja aus Zypern gut kenne: „Aphrodite galt in der Antike und der griechischen Mythologie als die Schönheit par excellence. Sie verkörperte die absolute Schönheit in ihrer ganzen Vollkommenheit und wurde deshalb auch als Göttin der Liebe, der Schönheit, und der sinnlichen Begierde bezeichnet“. Vielleicht bin ich deshalb so gern auf Zypern? Wer weiß. Vor Ort erträume ich mir manchmal, dass ich an ihrem Hof getanzt habe ;-).

Ein kleiner Prolog: es gab Zeiten, da fühlte ich mich nicht so froh in meinem Leben und wenn ich mich dann im Spiegel ansah, dachte ich, wie gut ich aussehe. Ich fand mich schön. Aber mein Inneres fühlte sich anders an: nicht schön, nicht froh. Eigentlich war ich darüber traurig. Ich hätte mich gern so gefühlt wie ich aussah: jung, frisch, schön. Aktuell geht es mir so, dass ich mich manchmal nicht so schön finde, wenn ich mich im Spiegel anschaue, ich fühle mich aber gut und schön. Ist damit der Satz bestätigt: Schönheit kommt von innen? 

Schön sein – was heißt das? Ebenmäßige Gesichtszüge, ein froher Gesichtsausdruck, strahlende Augen? Ich beobachte beispielsweise „schöne Kinder“. Vor ein paar Tagen im Café dachte ich das, als ich einen Jungen sah, vielleicht fünf, sechs Jahre alt. Eine eher dunkelhäutige Gesichtsfarbe, braune Haare … Stupsnase. In Frankfurt machte ich einer Frau ein Kompliment. Ich hatte sie zum zweiten Mal auf der Straße gesehen. Das erste Mal hab ich meine Überraschung über diese schöne Frau für mich behalten. Das zweite Mal hab ich sie angesprochen: Sie sehen so gut aus! Ich konnte sie näher betrachten:  ihr Teint war sommersprossig, sie hatte ihre kurzen Haare gefärbt, sie war geschminkt ;-). Mir gefiel aber auch ihr farbenfroher Klamottenstil. „Sie sind so eine schöne Frau“, habe ich ihr gesagt. Wir haben uns beide über die Begegnung gefreut. Das dritte Mal werde ich sie fragen, ob wir einen Kaffee zusammen trinken wollen.

Weiterlesen

Ungeschminkt sein: Natürlich schön ohne Farbpartikel oder Glimmer

Mein Fastenvorhaben „Ungeschminkt sein“ läuft in die dritte Woche hinein.

Letzte Woche fand ich mich ungeschminkt ja so was von „nicht schön“. Mit meiner Freundin in Köln hatte ich eine Runde gejammert. Dagegen habe ich mir gestern und heute gut gefallen so ungeschminkt. Das einzige was ich tue, das hatte ich bereits bemerkt: die Augenbrauen brauchen Kontur!

Einen ganz kurzen Ausflug möchte ich machen in die Produkte, die ich nehme. Was schmiere ich mir da eigentlich ins Gesicht bzw. male ich mir um die Augen? Was ist eigentlich drin in der Wimperntusche?

Ein Kosmetikthema ist „Mica“, wie kommt das Glitzer ins Rouge oder in den Lidschatten? Inzwischen wissen wir, dass Kinder schwer arbeiten müssen, damit der Glimmer ins Rouge oder in den Lippenstift kommt. Vor allem in Indien klopfen Kinder in der Hitze des Tages in entlegenen und illegalen! Minen nach dem begehrten „Mica = Glimmer“.

Hier nachzulesen bei Codecheck  oder zu sehen …

… hier am 28.1.22 von Weltspiegel veröffentlicht im YouTube Kanal.  

Ich habe Kosmetikprodukte zum Nachfüllen kennengelernt, die ich jetzt im Kosmetiktäschchen habe. Sie werden nicht von Plastik (wenn dann wenig, und wenn dann das „recycelbare Plastik“) sondern von Bambus umhüllt und sind nachfüllbar. Zao – essence of nature … Hier gehts zur Website zu den „Refills“. Es ist eine englische Mark, die in Europa produziert und viele Fragen beantwortet zu Palmöl, Metallen wie Nickel usw.

Ich behaupte nicht, dass ich jetzt alles weiß. Wenn ich die Antworten schnell quer lese, gibt es da immer Nuancen von Inhaltsstoffen, die wir nicht so mögen. Aber überhaupt zu überlegen, was kommt in mein Gesicht, wenn ich mich schminke und will ich das in Zukunft noch? Und dass zao versucht, die nicht so guten Ingredienzen zu minimieren, das gefällt mir.

Weiterlesen

Eigentlich bin ich ganz anders? Clownin sein. Sich schminken.

Ich glaube, wir lieben es uns zu verwandeln und in andere Rollen zu schlüpfen. Einfach mal jemand anderes sein für eine kurze Zeit?! Oder jetzt zur Fastenzeit heißt es bei Andere Zeiten: Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu. Ein Spruch von Ödön von Horváth.

Ich hatte mir im Zuge meines Fastenprojekts „ungeschminkt sein“ überlegt, zu welchen Gelegenheiten man sich denn schminkt. Da waren die Clowns und Clowninnen schnell ganz oben auf der Liste. Hiltrud kommentierte weiter oben: „ich schminke mich nie. Ich schminke nur „Carlotta“ und „Giulianna“, meine beiden Clowninnen-Figuren …“. Hier kann man Hiltrud als Clownin sehen, in ihrem Blog.

In Basel fotografiert

Ich finde das spannend. Sie verwandelt sich durch das Clownsgesicht und die entsprechende Kleidung in eine andere Person. Ich kenne neben Hiltrud, meiner Bloggerfreundin, mindestens zwei Freundinnen, die professionell als Clownin arbeiten. Die eine unterrichtet sogar die Clownerie. Man lernt sich nicht nur zu schminken sondern auch in Rollen zu schlüpfen und diese mit Leben zu füllen. Die Stimme wird verstellt und als Frau flötet man in höchsten Tönen oder schmeichelt lockend mit zarter Stimme. Und natürlich haben wir alle den tolpatischigen Clown vor Augen, der in der Zirkusmanege seine Späßchen treibt oder Trauriges erzählt.

Ich stelle mir vor, dass es sehr befreiend sein kann, in solch eine Clownsfigur zu schlüpfen, gerade auch weil man sich besonders schminkt. Die weiße Schminke aufs Gesicht, die die Hautfarbe verdeckt und dann werden Augen und Mund betont. Man verschwindet im „Anders-sein“ und zeigt sich in der neuen Rolle. Auf einer Geburtstagsfeier lernte ich mal „Hanna, die Putzfrau des Hauses“ kennen, die in einer Tour vor sich hin redete und die Gäste „anquatschte“. Frau kann einfach mal eine ganze andere sein.

Ich habe mich noch nie als Clownin verkleidet. Und du?

Weiterlesen

Morgen beginnt die Basler Fasnacht. UNESCO Weltkulturerbe.

Immer montags nach Aschermittwoch beginnt um 4 Uhr die Baseler Fasnacht. Die Stadt wird ins Dunkel getaucht, alle Lichter werden gelöscht. Mit dem Kommando «Morgestraich: Vorwärts, marsch!» gehts los. Es erklingen die Piccolos (kleine Flöten) mit den schrillen Flötentönen und die Trommeln. Der Zug führt durch Basels alte Gassen.

Die Fasnächtler*innen tragen große Masken auf den Köpfen meist mit gewaltigen Nasen. Man verkleidet und schminkt sich, so wie dieser besondere Marzipankopf schön zeigt. Die grell rot geschminkten Lippen und großen Augen, die die Masken zieren, hatten es mir angetan in der Baseler Confiserie. Die Haarpracht darf natürlich auf dem Kopf nicht fehlen.

An der Baseler Fasnacht war ich auch noch nie in all den Jahren, die ich in der Schweiz lebe. Ich hatte mich auf die Warteliste eines Hotels setzen lassen für die kommende Nacht, um morgen früh um 4 Uhr dabei zu sein, wenn die Flötenzüge durch die Gassen marschieren. Da war ich aber wohl viel zu spät dran, um ein Bett in Basel zu ergattern. Ein Bekannter von mir ist aus der Stadt geflohen, der direkt in der Altstadt wohnt. Es ist einfach zu laut. Letztes Jahr war er dabei und hat sich alles angeschaut und fotografiert. Ich denke auch, wenn man es einmal erlebt hat, dann ist es gut. Und der Fasnachtstyp war ich ja eh noch nie.

Wochen vorher im Januar und Februar konnte ich bereits die Masken – hier en miniature – fotografieren. Sie sind in den Schaufenstern zur Deko ausgestellt.

Hier ein kurzer Eindruck vom Basler Morgenstraich.

Morgen früh herrscht in Basel ab 4 Uhr Ausnahmezustand. Es wird drei Tage gefasnetet (bin mir nicht sicher ob das Verb so stimmt) und gefeiert.

Weiterlesen

Ich war in München in der Ausstellung von Etel Adnan im Lenbachhaus

Das Schreiben ist Zeigen
das Malen ist Sein, hat Etel Adnan mal gesagt.

In einem sehr berührenden Artikel über die Ausstellung in München schreibt die Autorin, Julia Voss, in der FAZ am 27. November. Die Malerei so Etel Adnan, die bis dahin als Schriftstellerin arbeitete, sei „eine Lösung für ihr Problem: ich male einfach auf Arabisch“. Die Malerei war ein Befreiungsschlag. Da war sie 34. Die Sprache war nämlich das Problem. Etel Adnan schrieb auf Französisch, wollte die Sprache aber nicht mehr verwenden. Ihr Vater war Syrer, die Mutter Griechin, ihre Sprache in der Schule und später an der Uni war durchgehend Französisch.

„Ich male einfach auf Arabisch“, war also ihre Lösung. Ich hatte mir fest vorgenommen hinzufahren und mir ihre Ausstellung anzusehen im Lenbachhaus. Die gebuchte Kuratorinnenführung konnte ich nicht wahrnehmen, aber eine Freundin war dort. Sie ist auch begeistert von der Künstlerin und der Kunst.

in München vor dem Kunstbau fotografiert

„Im Malen drückt sich meine glückliche Seite aus, jene, die mit dem Universum eins ist“, schrieb Adnan einmal. Das Unglaubliche ist, dass Sie weder Kunst studierte noch sonst irgendwelche Kurse besuchte. Sie war von Anfang an perfekt und überraschte die Kunstdozentin. Die stellte ihren Unterricht um und lehrte „Formen des Wahrnehmens“.

Weiterlesen