Eigentlich bin ich ganz anders? Clownin sein. Sich schminken.

Ich glaube, wir lieben es uns zu verwandeln und in andere Rollen zu schlüpfen. Einfach mal jemand anderes sein für eine kurze Zeit?! Oder jetzt zur Fastenzeit heißt es bei Andere Zeiten: Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu. Ein Spruch von Ödön von Horváth.

Ich hatte mir im Zuge meines Fastenprojekts „ungeschminkt sein“ überlegt, zu welchen Gelegenheiten man sich denn schminkt. Da waren die Clowns und Clowninnen schnell ganz oben auf der Liste. Hiltrud kommentierte weiter oben: „ich schminke mich nie. Ich schminke nur „Carlotta“ und „Giulianna“, meine beiden Clowninnen-Figuren …“. Hier kann man Hiltrud als Clownin sehen, in ihrem Blog.

In Basel fotografiert

Ich finde das spannend. Sie verwandelt sich durch das Clownsgesicht und die entsprechende Kleidung in eine andere Person. Ich kenne neben Hiltrud, meiner Bloggerfreundin, mindestens zwei Freundinnen, die professionell als Clownin arbeiten. Die eine unterrichtet sogar die Clownerie. Man lernt sich nicht nur zu schminken sondern auch in Rollen zu schlüpfen und diese mit Leben zu füllen. Die Stimme wird verstellt und als Frau flötet man in höchsten Tönen oder schmeichelt lockend mit zarter Stimme. Und natürlich haben wir alle den tolpatischigen Clown vor Augen, der in der Zirkusmanege seine Späßchen treibt oder Trauriges erzählt.

Ich stelle mir vor, dass es sehr befreiend sein kann, in solch eine Clownsfigur zu schlüpfen, gerade auch weil man sich besonders schminkt. Die weiße Schminke aufs Gesicht, die die Hautfarbe verdeckt und dann werden Augen und Mund betont. Man verschwindet im „Anders-sein“ und zeigt sich in der neuen Rolle. Auf einer Geburtstagsfeier lernte ich mal „Hanna, die Putzfrau des Hauses“ kennen, die in einer Tour vor sich hin redete und die Gäste „anquatschte“. Frau kann einfach mal eine ganze andere sein.

Ich habe mich noch nie als Clownin verkleidet. Und du?

Weiterlesen