Foto: Die Bushaltestelle

Ostermontag ist dieses Foto entstanden, als ich meine Mutter in Bad Kreuznach besuchte. Sie wohnt unweit vom sogenannten Korellengarten, einer Wohngegend im Osten der Kleinstadt. Meinem Mann hab ich das Häuschen gezeigt, in dem wir mal 2 Jahre wohnten. Da wurde ich dreizehn. Ich hab mich sogar an die Hausnummer erinnert. Früher waren hier in der Nähe auch die Kasernen der amerikanischen Army. Ich war ewig nicht in dieser Wohnsiedlung, die sich natürlich verändert hat. Aber die Reihenhäuschen stehen nach wie vor hier. Einige schöner, andere mit Solardach, Gartenhäuschen im Garten.

An dieser Bushaltestelle sind wir vorbeikommen … davor dieses überdachte Warte“Häuschen“ mit Bank. Faszinierend irgendwie. So hab ich mich jedenfalls als Teenager gefühlt, denke ich jetzt, wenn ich es anschaue und mich an die damalige Zeit erinnere.

Ungeschminkt. Duruflés Totenmesse. Die Venus strahlt.

Ein erstes Fazit aus meinem Fastenprojekt hab ich im Totenhemd-Blog veröffentlicht, wo ich den Startschuss fürs Vorhaben legte.

Nach Ostern werde ich auf einer Studienreise sein … ganz ungeschminkt – so habe ich es vor.

Totenhemd-Blog

Mein Fastenprojekt „Ungeschminkt sein“ läuft weiter. Vielleicht interessiert es dich wie es steht und ob ich mal „schwach“ geworden bin? Ja bin ich. Ich hatte zwischenzeitlich zwei Chorauftritte und dafür hatte ich mich geschminkt. Zartes Rouge und Lippenstift. 

in Richterswil geknipst, Chorprojekt von Cesar Franck

Die beiden Chorprojekte haben mich beschäftigt, berührt und viel Freude bereitet. Vor allem Duruflés Requiem – die Totenmesse war eine wahre Herausforderung mit den teil dissonanten Akkorden, lauten und hohen Tönen. Hätte sich eine langjährige Chorfreundin nicht dazugesellt mitzusingen, hätte ich wahrscheinlich eine Singpause eingelegt.

geknipst von Sigrun in Frankfurt

Zur Generalprobe erfreute uns in Frankfurt der Abendhimmel mit einer besonderen Sternenkonstellation: Mond und Venus standen sich nah, der Abendstern leuchtete. Ich erinnerte mich sofort an einen früheren Freund und Liebhaber, der mir mal die Sterne erklärt und verschiedene Konstellationen/Konjunktionen gezeigt hatte. Außerdem hat er in mir die Sehnsucht geschürt, im Chor mitzusingen. Er konnte es…

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Ungeschminkt sein: Natürlich schön ohne Farbpartikel oder Glimmer

Mein Fastenvorhaben „Ungeschminkt sein“ läuft in die dritte Woche hinein.

Letzte Woche fand ich mich ungeschminkt ja so was von „nicht schön“. Mit meiner Freundin in Köln hatte ich eine Runde gejammert. Dagegen habe ich mir gestern und heute gut gefallen so ungeschminkt. Das einzige was ich tue, das hatte ich bereits bemerkt: die Augenbrauen brauchen Kontur!

Einen ganz kurzen Ausflug möchte ich machen in die Produkte, die ich nehme. Was schmiere ich mir da eigentlich ins Gesicht bzw. male ich mir um die Augen? Was ist eigentlich drin in der Wimperntusche?

Ein Kosmetikthema ist „Mica“, wie kommt das Glitzer ins Rouge oder in den Lidschatten? Inzwischen wissen wir, dass Kinder schwer arbeiten müssen, damit der Glimmer ins Rouge oder in den Lippenstift kommt. Vor allem in Indien klopfen Kinder in der Hitze des Tages in entlegenen und illegalen! Minen nach dem begehrten „Mica = Glimmer“.

Hier nachzulesen bei Codecheck  oder zu sehen …

… hier am 28.1.22 von Weltspiegel veröffentlicht im YouTube Kanal.  

Ich habe Kosmetikprodukte zum Nachfüllen kennengelernt, die ich jetzt im Kosmetiktäschchen habe. Sie werden nicht von Plastik (wenn dann wenig, und wenn dann das „recycelbare Plastik“) sondern von Bambus umhüllt und sind nachfüllbar. Zao – essence of nature … Hier gehts zur Website zu den „Refills“. Es ist eine englische Mark, die in Europa produziert und viele Fragen beantwortet zu Palmöl, Metallen wie Nickel usw.

Ich behaupte nicht, dass ich jetzt alles weiß. Wenn ich die Antworten schnell quer lese, gibt es da immer Nuancen von Inhaltsstoffen, die wir nicht so mögen. Aber überhaupt zu überlegen, was kommt in mein Gesicht, wenn ich mich schminke und will ich das in Zukunft noch? Und dass zao versucht, die nicht so guten Ingredienzen zu minimieren, das gefällt mir.

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Eigentlich bin ich ganz anders? Clownin sein. Sich schminken.

Ich glaube, wir lieben es uns zu verwandeln und in andere Rollen zu schlüpfen. Einfach mal jemand anderes sein für eine kurze Zeit?! Oder jetzt zur Fastenzeit heißt es bei Andere Zeiten: Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu. Ein Spruch von Ödön von Horváth.

Ich hatte mir im Zuge meines Fastenprojekts „ungeschminkt sein“ überlegt, zu welchen Gelegenheiten man sich denn schminkt. Da waren die Clowns und Clowninnen schnell ganz oben auf der Liste. Hiltrud kommentierte weiter oben: „ich schminke mich nie. Ich schminke nur „Carlotta“ und „Giulianna“, meine beiden Clowninnen-Figuren …“. Hier kann man Hiltrud als Clownin sehen, in ihrem Blog.

In Basel fotografiert

Ich finde das spannend. Sie verwandelt sich durch das Clownsgesicht und die entsprechende Kleidung in eine andere Person. Ich kenne neben Hiltrud, meiner Bloggerfreundin, mindestens zwei Freundinnen, die professionell als Clownin arbeiten. Die eine unterrichtet sogar die Clownerie. Man lernt sich nicht nur zu schminken sondern auch in Rollen zu schlüpfen und diese mit Leben zu füllen. Die Stimme wird verstellt und als Frau flötet man in höchsten Tönen oder schmeichelt lockend mit zarter Stimme. Und natürlich haben wir alle den tolpatischigen Clown vor Augen, der in der Zirkusmanege seine Späßchen treibt oder Trauriges erzählt.

Ich stelle mir vor, dass es sehr befreiend sein kann, in solch eine Clownsfigur zu schlüpfen, gerade auch weil man sich besonders schminkt. Die weiße Schminke aufs Gesicht, die die Hautfarbe verdeckt und dann werden Augen und Mund betont. Man verschwindet im „Anders-sein“ und zeigt sich in der neuen Rolle. Auf einer Geburtstagsfeier lernte ich mal „Hanna, die Putzfrau des Hauses“ kennen, die in einer Tour vor sich hin redete und die Gäste „anquatschte“. Frau kann einfach mal eine ganze andere sein.

Ich habe mich noch nie als Clownin verkleidet. Und du?

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Mein Fastenprojekt: Ungeschminkt sein – ich hab Kommentare gesammelt

Ich finde mein Vorhaben spannend, weil ich interessante Nachrichten und Kommentare lese, zum Beispiel spürt eine gute Bekannte Druck, sich schminken zu müssen. Frau muss sich also schminken, um was? Schöner, Wacher, rosiger auszusehen. Vielleicht professioneller? Die Vorstellung fällt mir gerade schwer, dass eine Frau im Business-Outfit ungeschminkt ist.

Oder eine andere Frau signalisiert mir, um Himmels willen das Schminken lass ich mir doch nicht verbieten, diesen kleinen Luxus will ich bis zu meinem Lebensende behalten.

Einige „meiner“ Frauen sagen, sie schminken sich „nur“ die Augen oder „nur“ etwas Lippenstift. Viele aber schminken sich nie.

Eine Frau meint, sie fühlt sich befreit, wenn sie ungeschminkt ist, fühlt sich dann aber auch träger. So als wenn das Rouge sie beflügelt. Geschminkt sein gibt ihr das Gefühl in ihrer Kraft zu sein. Sie fühlt sich produktiv. Es sei wohl auch eine Typfrage? Sie wirft ein neues Blogthema auf, nämlich, dass wir uns mit dem Schminken etwas Gutes tun, so dass ich „mich in meiner Haut wohl fühle“.

Eine andere Frau schminkt sich nur in Ausnahmefällen, dann kommt sie sich „künstlich“ vor. Es wäre wohl eine Frage der Gewohnheit, fragt sie.

Nicht zu vergessen, die Produkte, die wir fürs Schminken nehmen … ist ein anderes interessantes Blogthema. Ich denke da nur an die Kinderarbeit für schimmerndes Aussehen in Rouge oder Puder. Oder an Mascara, da gibt es auch augenfreundliche Farben und Bürstchen – hab ich schon beim Augenarzt gesehen.

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7 Wochen ohne Schminken. Seit wann schminke ich mich eigentlich?

Auf den Grund des Wassers
hab ich geschaut, sagt das Gesicht
der kleinen Ente!

Ein Haiku aus meinem japanischen Taschenkalender.

Mein Fastenprojekt „7 Wochen ohne Schminken“ gefällt mir. Auch deshalb, weil ich von Freundinnen höre, dass Sie dieses Vorhaben interessant und inspirierend finden. „Das willst du wirklich realisieren? 7 Wochen lang?“ fragt mich meine Schwester. 

Wie komme ich eigentlich zu dem Vorhaben? Eine Pfarrerin erklärt in der Fastenbroschüre vom Andere Zeiten Verlag, dass sie „ungeschminkt echt sein“ möchte. Nicht, dass Sie sich übertrieben anmalen würde, aber das Wenige würde ihr mehr Sicherheit geben im Kontakt mit den anderen. Ihre neuen Kollegen (sie beginnt eine neue Arbeitsstelle) würden sie jetzt ungeschminkt kennenlernen und erleben. Sie möchte sich und andere „so annehmen wie wir eben sind“. Sie wünscht sich Begegnungen „ungeschminkt echt“ – im Außen wie im Innen.

Ich erwähnte ja bereits, dass ich mich nicht übertrieben anmale: Bissel Rouge, Augenliner und Wimperntusche, Augenbrauenstift. Ganz selten Lippenrot. Das ist es schon. Dezent. Aber es hat was in mir angeklingelt und berührt. Könnte es sein, dass Make-up oder Concealer, ein Hauch Puder oder Rouge auf dem Gesicht wie eine Schutzwand wirken? Darüber habe ich bisher wenig nachgedacht. Es macht uns auf jeden Fall eine Spur schöner und frischer, wenn man nicht „übertrieben angemalt“ ist, finde ich.

Wie kommt es eigentlich, dass ich mich seit Jahr und Tag schminke? Ich schminke mich natürlich nicht, wenn ich zuhause arbeite oder an den Wochenenden auf der Couch lese. Aber wenn ich das Haus verlasse, bin ich geschminkt.

Als kleines Mädchen erinnere ich mich, habe ich meiner Mutter fasziniert dabei zugesehen, wenn sie sich fertig gemacht hat. Dazu gehörte, dass sie sich die Augen schminkte und Lippenstift benutzte. Ich himmelte sie an. Und sie muss es mit Hingabe gemacht haben: die Lippen nachgezogen, zusammengepresst, ob die Farbe perfekt sitzt. Wenn man die Augen schminkt, muss man immer eines geschlossen halten. Dabei verzieht man ein bissel die eine Gesichtshälfte, damit man sich besser im Spiegel sehen kann. Meine Mutter ist jetzt 85 und schminkt sich übrigens immer noch. Der Lidschattenstrich verrutscht in der Regel, ist aber egal. Sie sieht immer gut aus, wenn sie das Haus verlässt.

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7 Wochen ohne SCHMINKEN ?!

Im Totenhemd-Blog hab ich heut den Auftakt gemacht mit meiner Fastenidee:

Sieben Wochen natürlicher Look ohne Schminken.

Die Haut schrumpelt, die Augenlachfalten vermehren sich, die Gelenke werden steifer, die Haare dünner, die Nase größer. Irgendwie verändert sich das älter werdende Gesicht … gerade jetzt braucht es eher ein bissel mehr von allem: Make-up, Rouge oder einen Lippenstift. Kann ich ohne den dezenten Hauch von Farbe in meinem Gesicht leben?

In Basel fotografiert, da fängt Fasnacht erst richtig an.

Ich bin mir nicht so sicher, wenn ich ehrlich bin und schaue wo es mich hinführt und welche Gedanken kommen werden.

Gutes Aussehen ist jedenfalls wichtig für mich. Dazu gehören gesunde strahlende Haare und eine gepflegte Gesichtshaut. Als Teenager fand ich mich hässlich, wie wahrscheinlich viele in diesem Alter. Ich hatte starke Akne und war todunglücklich über mein Aussehen.

Und nun werde ich älter und damit verändern sich nicht nur die Figur sondern eben auch die Gesichtszüge. Das Foto in meinem Blog hier oben rechts wurde vor einigen Jahren in Berlin aufgenommen. Ich mag diesen Schnappschuss sehr. Es ist ein Selfie.

Auf aktuellen Fotos sehe ich zur Zeit so aus.

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Heike: bergmutig sozusagen

Heike ist wie ich auf dem Weg immer wesentlicher zu werden und Prioritäten zu setzen … hier ein kleines Prosastück von ihr.

Totenhemd-Blog

von Heike geknipst

Als ich Heikes Foto sah, sagte ich zu ihr, das muss eine Postkarte werden. Erst als sie erklärte, da hängt ein Spinnennetz mit Regentropfen, erklärte sich diese prickelnde Aufnahme von selbst. Wir haben Heike mit unserer Blogaktion inspiriert mitzuschreiben, deshalb einfach mal so zwischendurch – wie ein Regentropfen in unsere Textreihe eingefädelt.

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(von Heike) Prolog: Mit Leidenschaft blicke ich über den Tellerrand, um zu lernen. Seitdem mein Professor für Politische Theorie, Ullrich Druwe [nur wegen ihm interessierte ich mich für sein Fachgebiet; er war es auch, der mich mein Faible für Neurobiologie erkennen ließ] uns Studenten vor gut 30 Jahren aufmerksam machte, was sich aus Kinofilmen und Romanen über Politik lernen lässt. Ein Aha-Erlebnis. Mauerfall für horizonterweiternde Ausflüge in fremde Themengebiete. Meine Bloggerfreundin Petra hat zu einer November-Aktion im Totenhemd-Blog eingeladen. Heute geht’s in die Poesie.

Hier lest Ihr in Heikes Blog weiter.

Heike und ich…

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Ein Dada-Text zum Bauhaus

Ein Resultat des Schreib-Workshops ist ein Dada-Text zum Bauhaus.

Angetan hat mir – ein Zufall – Anni Albers! Sie war die Nachfolgerin der ersten und einzigen Meisterin Gunta Stölzl. Anni Albers hat in der Weberei mit ihren Studentinnen neue Stoffe entwickelt. Sie war für die Weberei verantwortlich, in der Vorhänge, Teppiche, Tischdecken, Handtücher oder Schals gewoben wurden. Neue Muster wurden entwickelt, Farben gemischt und Stoffe gefärbt. Unsere Aufgabe war es, ein visuelles Gedicht/Text zu schreiben. Ich habe eines der Muster genommen und es für einen visuellen Text genutzt.

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Wesentlich werden. Die Uhr tickt.

Timo Klostermeier  / pixelio.de  

Für meine Jahrescollage 2021 habe ich ein Foto ausgewählt, das eine silberne Taschenuhr zeigt mit einer silbernen Kette. Ich habe ganz intuitiv gewählt und mich gefragt, für was steht denn jetzt die Uhr?

Ich merke, die Tage rasen dahin. Ein begonnener Tag neigt sich durch die frühe Dunkelheit schnell dem Ende zu. Das fällt mir auf und gefällt mir nicht so sehr. Bin aber guter Dinge :-). Außerdem lese ich in der letzten Zeit Todesanzeigen. Mich erschrecken vor allem die plötzlichen Tode bei jungen Menschen oder Frauen in meinem Alter. Da bleibt plötzlich das Herz stehen.

Ich bin dankbar, dass ich 62 Jahre bin und immer noch atme, gesund bin und mich jeden Tag des Lebens erfreue. Aber es könnte auch anders sein. Dann würde ich ja nichts mehr davon merken. Ich weiß. Aber wer mich gut kennt und mich auch im Totenhemd-Blog verfolgt, der weiß, dass ich nach dem Motto lebe: Wenn nicht jetzt wann dann das Leben genießen und leben? Und vor allem ist mir meine Endlichkeit bewusst. Ich lebe mit dieser Gewissheit, dass „da vorne“ der Tod winkt. Findest Du schrecklich, dass ich es so ausdrücke? Ist aber so. Egal ob ich 65, 80 oder 100 werde. Es winkt ;-).

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