Nach Doris Dörrie: Schreib über Sucht.

leben-schreiben-atmen-9783257070699Gestern hab ich ab Seite 89 in Dorris Dörries Buch „Leben Schreiben Atmen“ gelesen.

Süchte, das Thema.

Ihre Freundin nannte sich süchtig und ging zu den Anonymen Alkoholikern. DD erzählt wie ihre Freundin sie zu den Sexsüchtigen schleppt (und nicht zu ihrer Gruppe der Anonymen Alkoholiker). „Good Stories. N ahnte meinen Vampirismus. Ich bin süchtig nach guten Geschichten“. Sie legt eine gekonnte Vorstellung hin als wäre sie sexsüchtig.

Ihr Vater rauchte Reval. Da fing dann auch mein Kino im Kopf an. Denn mein Vater rauchte ein Leben lang filterlose Reval. Bis zu zwei Päckchen täglich. In seinem hohen Alter wurde Zungenkrebs diagnostiziert. Doris Dörries Vater sagte immer wieder grinsend: „Siehst du die Toten dort im Tal, das sind die Raucher von Reval“. Ha. Ich musste lachen! Mein Vater sagte immer: „Wer Roth-Händle raucht frisst kleine Kinder“. Das kommt wohl daher, weil es eine, vielleicht auch die, stärkste Zigarettenmarke war, die seinerzeit auf dem Markt war. Inzwischen, hab ich eben gelesen, darf eine Zigarette laut EU-Richtlinie nicht mehr als 1,0 mg Nikotin, 10 mg Teer oder 10 mg Kohlenmonoxid enthalten.

Doris Dörrie regt uns an: „Schreib über deine Sucht. Etwas, von dem du abhängig bist und das du nicht aufgeben kannst. Etwas, das du brauchst. Unbedingt brauchst. Etwas, wovon du einfach  nicht lassen kannst. Welche Sucht hast du“.

Da denke ich erstmal an die Fastenzeit, die Ende Februar beginnt. Der Trend geht ja dahin, nicht mehr wegzulassen (zumindest kommt es bei mir so an) sondern etwas zu machen, was man sonst nicht macht. Etwas in den Alltag DAZU geben. Etwas wegzulassen, das richtig weh tut, 6 Wochen lang … ist schon eine große Kunst, ist Entbehrung. Ich glaube, wenn man süchtig ist nach Zigaretten, Alkohol oder Schokolade, dann kann man das schlecht weglassen.

Ich möchte beispielsweise nicht auf meinen Milchkaffee verzichten, den ich morgens trinke. Milchkonsum hin oder her. Die Milch, die ich schäume, bekommt ein schönes Volumen und mein Kaffee schmeckt sooo lecker. Ich liebe diesen Milchkaffee morgens und überall wo ich ihn nicht bekommen kann, wenn ich unterwegs bin, fehlt was. Ich will und kann darauf nicht verzichten. Auch während der Fastenzeit nicht. Ich habe kürzlich Hafermilch ausprobiert zu schäumen. Sie setzt sich aber in der Milch ab und verbindet sich nicht so gut mit dem Kaffee. Also das lass ich sein. Trinkt jemand von euch den Kaffee mit Mandelmilch?

Ich habe übrigens mal 10 Jahre geraucht. In der Hotelfachschule begann das Laster da war ich 15. Die erste Zigarette schmeckte ekelhaft und mir wurde schlecht. Ich rauchte 10 Jahre lang. Marlboro gehörte dazu. Irgendwann fing ich an Sport zu treiben und in der sportlichen Clique damals war Rauchen verpönt. Gott sei Dank. Ich habe seitdem nie mehr eine Zigarette angefasst. Dann lieber doch Milchkaffee am Morgen. Ist doch eine schöne Sucht ;-). Und dabei schreiben! Morgenseiten. Oder einen Blogartikel.

(Quelle Wikipedia zu Roth-Händle).

Mein Vater hat bis zu seinem Tod geraucht. Die letzten schmeckten nicht mehr so gut. Während der allerletzten starb er dann plötzlich. (Ein Päckchen Reval liegt übrigens beim Foto meines Vaters … manchmal stecke ich ihm eine an und lege sie ihm draußen hin :-)) Im Totenhemd-Blog hab ich mal dazu geschrieben.

Hier habe ich Doris Dörries Buch vorgestellt.

10 Gedanken zu „Nach Doris Dörrie: Schreib über Sucht.

  1. Pingback: Gestern mit meinem Vater eine Reval geraucht | Totenhemd-Blog

    • Hallo Annette, und … hast du inzwischen reingeguckt? Wie geht es dir damit, dass du aus deinem Erinnerungsschatz eingeladen wirst zu schreiben?
      Ich hab auch ne Weile gebraucht bis ich mir das Buch geschnappt habe und dann anfing planlos eine Seite aufzuschlagen um das entsprechende Kapitel zu lesen.
      Bin gespannt. Wenn du was schreibst im Blog, lass mich es mich wissen. Herzlich. Petra

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      • Hallo Petra,
        leider noch nicht. Momentan lese ich mich noch durch sechs andere Bücher.
        Ich bin schon sehr gespannt und werde gerne darüber berichten 🙂
        Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Annette

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      • oh, 6 andere :-). Hallo liebe Annette, wann liest du? Morgen, mittags, abends, nachts? Sonntags? Herzlich und schönen Sonntag mit Buch …

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  2. Pingback: Schreib über Sucht. 2. Teil | Wesentlich werden

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