Anschauungsunterricht: Frankfurter Grüne Soße

2018_08_2_zwei„Welche sieben Kräuter liegen hier vor euch und gehören in die Frankfurter Grüne Soße rein“, fragte die Biobäuerin am Marktstand die Mädchen und Jungen der 10a des Frankfurter Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums, die heute in Biologie mit ihrer Lehrerin lebendigen Anschauungsunterricht praktizierten.

„Borretsch, Sauerampfer, Kerbel, Kresse, Petersilie, Schnittlauch“, fing Sabine an und zeigte auf die grünen Stengel und geriet ins Stocken. „Pimpinelle“, ergänzte Achim, Klassenbester in Biologie, „oder auch Pimpernell oder kleiner Wiesenknopf genannt und wird vor allem im Frankfurter Raum angebaut“. Die Marktfrau strahlte ihn anerkennend an und wickelte die Kräuter in Zeitungspapier.

„Alle Kräuter sind zwar hier drin“, setzte sie an, „aber aus dem Bio-Anbau mussten

wir einige Kräutlein aus einer anderen Region dazukaufen, deshalb sind es nicht nur Frankfurter Kräuter, denn die Frankfurter Grüne Soße ist ein geschützter Name und alle Kräuter müssen aus Frankfurter Landwirtschaft sein, da es aber seit Tagen stürmt und wie aus Gießkannen schüttet, stehen die Gärten und Äcker unter Wasser und deshalb sind eben nicht alle aus Frankfurt und das müssen wir unseren Kunden immer sagen“.

Der Wetterbericht sagte für heute wieder eine Schlechtwetterfront voraus, die lustigerweise Pimpinelle heißt, denn dieses Jahr sollten nicht Vornamen die Wetterfronten zieren sondern botanische Namen aus dem Kräutergarten. Sturm Basilikum hatte sich gerade verzogen und Pimpernell war im Anmarsch. Die Bäuerin hielt die Zeltplane ihres Marktstandes und die Schüler*innen die Schirme fest, weil es innerhalb von Sekunden stürmte und regnete und das Regenwasser gluckste vergnügt in den Bordsteingulli.

Die Klasse 10a rannte nun in das nahe gelegene Apfelweinlokal, in dem der Anschauungsunterricht fortgesetzt würde. Frankfurter „Grie Soß“ würden sie nun essen mit Pellkartoffeln und gekochten Eiern von glücklichen Hühnern.

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Für Christianes abc.etüden, für die ich diese Woche die Wortspende gab :-).

5 Gedanken zu „Anschauungsunterricht: Frankfurter Grüne Soße

  1. Ich will auch mal in Frankfurt Grüne Soße essen! Gibt es da irgendwas, wo man hin muss, um das gut zu essen?
    Ich möchte nämlich meine Freundin nicht an den Herd scheuchen, wir sehen uns eh nur paarmal im Jahr …
    Liebe Grüße
    Christiane

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    • Moin Christiane, die Frankfurter Apfelweinlokale in Sachsenhausen sind alle zu empfehlen, ich gehe sehr gern ins Kanonesteppel. Die sind so gut, die haben nicht mal eine Website. In der Textorstraße.
      Und samstags auf dem Wochenmarkt an der Konstabler kann man lecker essen und trinken :-).
      Viel Spaß.
      Petra

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  2. Ich finde die Stimmung auf diesem Markt samstags auch immer sehr besonders.
    Du solltest Dir aber mal den Kanonesteppel wenigstens anschauen. Im Sommer kann man draußen sitzen in einem lauschigen Hof mit alten Bäumen. Und wenn Du gebackenen Fisch mit Remouladensoße magst, dann ist es wirklich unglaublich wie voll der Laden ist am Freitag bereits um 11.30 Uhr. Zumindest war dies mal mein Erleben und ich hab mich mitten reingesetzt „ins Volk“. Lustige Stimmung! Und lecker lecker!! Gleich krieg ich Heimweh 😉 und Hunger hab ich eh.
    Schönen Abend. Herzlich. Petra

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