
Micha Beierl / pixelio.de
Freitag am späten Abend habe ich diese Zeilen formuliert. Tief bewegt und berührt. Ich verschöne und verbessere nichts. Lasse es so wie es ist. Lass es auf Dich wirken.
Freiagabend also. Vor 48 Stunden.
Tanzperformance: Anton. Dämonen füttern.
Physical Theatre Solo von und mit Schnurprojekte / Claudia Schnürer
Regie: Susanne Weins
Ich sehe:
Eine schöne schlanke Frau im Sommerkleid.
Sie tanzt. Läuft durch den Raum.
Sie stockt. Sie krümmt sich.
Läuft rückwärts.
Ein gefrorener Schrei. Ein schmerzverzerrtes Gesicht.
Ich habe Gänsehaut.
Ich höre:
Sirenenalarm.
Bomben die detonieren.
Stimmen die durcheinander sprechen.
Maschinengewehrsalven.
Stille.
Das Atmen der Tänzerin, weil sie außer Atem ist.
Klaviermusik. Laut.
Kaum auszuhalten in den Ohren.
Ich sehe die Frau im schwarzen Jackett.
Sie windet sich aus diesem Jackett, das förmlich an ihr klebt.
Die Arme versuchen sich zu befreien.
Sie läuft gegen die Wand.
Sie weiß nicht wohin.
Die Hände streicheln ihren Kopf.
Sehnsucht.
Sie tanzt unter einem Kleiderbügel mit vielen Lupen dran.
Aus dem schwarzen Jackett hat sie ein kleines rotes Tuch gerettet.
Dies hängt jetzt an einer der Lupen.
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