Wird Alister Cox das Schiff erreichen, das ihn nach England zurückbringen soll?
Wieviele Jahre war er in der Verbotenen Stadt um die geheimnisvolle Uhr zu bauen?
Alister Cox, Uhrmacher und Automatenbauer aus London und Herr über mehr als neunhundert Feinmechaniker, Juweliere, Gold- und Silberschmiede, stand an der Reling des Dreimasters Sirius und fror trotz der strahlenden Morgensonne, die bereits hoch über die Hügel von Háng zhou gestiegen war und die Nebel über dem schwarzen Wasser verrauchen ließ.
Der Kaiser würde mit An glückliche Tage verbringen.
Wird Alister Cox das Schiff erreichen, das ihn nach England zurückbringen soll?
Die Engländer freuen sich mit gemischten Gefühlen auf ihre Heimreise.
Das Segelschiff würde Tee laden und übers Meer nach England bringen.
Aber wie eine von einem Allmächtigen beschützte Arche Noah voll metallener Wundertiere – aus Silber und Gold geschmiedete und mit Juwelen besetzte, rad-schlagende Pfaue, mechanische Leoparden, Affen und silberhaarige Polarfüchse, Eisvögel, Nachtigallen und Chamäleons aus vergoldetem Kupferblech, die ihre Farben von Rubinrot zu tiefstem Smaragdgrün wechseln konnten – war die Sirius nicht hinabgefahren zum Grund, sondern hatte nach langwierigen Reparaturarbeiten an feindseligen Küstenstrichen wieder Segel gesetzt und Kurs genommen auf ein verheißungsvolles, von einem Gottkaiser beherrschtes Land.
Wird Alister Cox das Schiff erreichen, das ihn nach England zurückbringen soll?
Der Kaiser würde mit An glückliche Tage verbringen.
******
Eine kreative Schreibidee, die ein Rondell mit einem Text bereichert, das wollte ich ausprobieren. Ich habe dazu einige Zeilen aus dem Buch von Christoph Ransmayr genommen.
Sein Bestseller heißt: Cox: oder Der Lauf der Zeit.
Ich hatte das Buch ganz vergessen umso mehr freute ich mich darüber, dass ich es in meiner Hörbuch-Bibliothek fand als ich in Taiwan unterwegs war. Denn: Ich hatte mich vorbereitet: Wenn ich eine Fahrradstrecke nicht mitfahren würde dann wollte ich ein Hörbuch hören, wenn ich im Begleitfahrzeug unterwegs war.
Interessanterweise hatte ich schon vor einiger Zeit ein Buch heruntergeladen das in der Verbotenen Stadt spielt. Ich hatte nämlich in einem Lese-Magazin über den Autor und sein Buch gelesen. Das hatte mir alles sehr gefallen.
Während dem ich mich also in Taiwan kutschieren ließ, mein E-Bike hinten im Kofferraum und meine neuen Kopfhörer auf meinen Ohren, liess mich das Buch in eine andere und alte chinesische Welt eintauchen: ich war am Hofe des Kaisers in Peking in der Verbotenen Stadt, mit den Untergebenen, mit den Gesetzen am Hof, den Konkubinen und Geliebten und Ehefrauen, den Eunuchen.
Alister Cox, der bekannte Uhrmacher aus England sollte eine ganz besondere Uhr bauen, die die Unendlichkeit, die Ewigkeit „misst“. Würde es ihm gelingen? Oder würde er des Kaisers Gunst verlieren, wenn er diesem seinen außergewöhnlichen Plan und Uhrwerk vorstellte? Würde er mit seinem Leben büßen müssen?
Der Autor las selbst. Mit seinem österreichschen Akzent passte es nicht ganz aber er las in einem besonderen Ton, schwärmerisch, sehr beeindruckend und betonend, manchmal flüsternd. Es kamen viele chinesische Worte vor, was mich im Hier und Jetzt in Taiwan mitten in der chinesischen Sprache besonders inspirierte und freute.
Das Buch endete unerwartet. Ich war gar nicht darauf vorbereitet. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Ich hätte noch stundenlang weiterhören können.
Hier geht zu einem Interview mit dem Autor zu seinem Buch
Im Fischer Verlag ist das Buch erschienen; hier gibts eine Leseprobe.